Mit leichtem elektrischen Rückenwind durch unsere schöne Landschaft radeln, ohne dabei ständig auf die Karte schauen zu müssen. Dazu braucht man z.B. ein gutes Alltagsrad und eine gute Navigation bzw Ortskenntnisse.
Ich habe über mehrere Jahre verschiedene elektronische Navigationshelfer getestet und denke, dass ich nun das ideale Navigationstrio für Radtouren gefunden habe:
- Smartphone: Gigaset GX4 Pro
- Planung & Navigation: Naviki
- Ohrhörer: JBL Tune 230NC
Inhaltsverzeichnis
GX4 Pro
Das GX4 Pro ist ein stoß‑, staub- und wasserdichtes Android-Smartphone. Es muss also nicht extra geschützt werden und hält einiges aus:
Ich habe das GX4 mit einer einfachen Universal-Silikon-Handyhalterung an den Lenker geklemmt. Auf dem GX4 läuft die Naviki App und die Navigationsanweisungen lasse ich mir über einen Ohrhörer vorsagen, während das andere Ohr der Natur oder dem Verkehr lauscht. Das 6,1″ Smartphone bietet eine gute Positionsbestimmung*, ausreichend Speicherplatz, Android 14 und der wechselbare Akku hält “den ganzen Tag”. Kosten ca 250€
Naviki ist eine, für Fahrradtouren optimierte, Navigations-App aus Münster. Die App bietet Offline-Karten und ‑Navigation. Naviki schaltet den Bildschirm vom Smartphone nach kurzer Zeit dunkel und bei Hinweisen oder durch Antippen wieder an. Das spart viel Strom. Bei der Routenplanung berücksichtigt Naviki offizielle Radwege und Knotenpunkte. Navigationsanweisungen kommen bereits 100 m vor der Abbiegung. Zwei deutlichee Vorteile ggü. komoot. Ich habe die Naviki Pro-Version gekauft. Kosten ca 15€ pro Jahr
Neben Naviki nutze ich noch die App OsmAnd für Detailansichten oder den schnellen Überblick. Über die Navigations-/App-Taste kann man schnell zwischen Naviki und OsmAnd umschalten.
Ohrhörer
Die Headsets von JBL nutze ich sonst beim joggen. Der Akku hält sehr lange und der Klang ist gut. Während das eine Headset seinen Dienst verrichtet, kann das andere Headset in der Ladeschale geladen werden. Kosten ca 60€
Technikgeflüster
Höhenangaben
GPX-Daten enthalten im wesentlichen Längen- Breiten- und Höhenangaben, also Geokoordinaten. Diese Angaben werden vom Gerät, hier das GX4 Pro, anhand der Signale von GPS-Satelliten ermittelt. Eine GPX-Datei enthält ganz viele Geokoordinaten. Leider sind die Höhenangaben (Elevation) oft ungenau und so kann es sein, das man angeblich eine rasante Berg & Talfahrt hinter sich hat, obwohl man durch das flache Münsterland geradelt ist.
Die Naviki App bietet die Option, die Höhenangaben über das Internet abzugleichen. Die Option heißt “Höhendaten automatisch glätten”, siehe Foto. In der GPX-Datei werden also nicht die gemessenen Werte vom Gerät, sondern gemittelte Werte von einer zentralen Datenbank gespeichert. Das klappt nur, wenn das Gerät unterwegs online ist.
Ich nutze das GX4 Pro immer “offline”, also ohne Internetverbindung. Der Abgleich der Höhenangaben funktioniert offline nicht und in der GPX-Datei steht 0,000m. Hmmm…
Da das GX4 Pro hat eine gute Positionsbestimmung, ich habe mit die Option “Höhendaten automatisch glätten” deaktiviert.
Unnütze Umwege
Naviki berücksichtigt bei der Planung bekannte und offizielle Radwege sowie die Oberflächen bzw Wegetypen. Diese Daten (Radwege, Oberflächen, Wegetypen) stammen aus der OpenSteetMsp (OSM).
Manchmal ist die Routenplanung jedoch unverständlich, so wie nebenstehend zu erkennen. Die geplante Route führt über den Parkplatz anstatt über die Fahrradstraße.
Ich habe den Support von Naviki angeschrieben und die Expertin hat die Ursache für den Umweg schnell gefunden: In OSM war ein kurzer Streckenabschnitt falsch deklariert. Die Fahrradstraße war laut OSM für Fahrräder gesperrt. Naviki hat den Fehler in der OSM berichtigt, Danke dafür!